Obwohl sich dieser Geschäftsbericht mit dem Jahr 2019 befasst, möchten wir ihm einige wichtige Informationen über die Situation im 2020 als Folge der Coronavirus-Pandemie beifügen.
Die Definition eines Pandemiekonzepts und die Erstellung eines Pandemieplans gehörten zu unseren Zielen. Wir hofften jedoch, diese Dokumente nie aus der Schublade holen und in der Realität umsetzen zu müssen.
Inzwischen konnten wir feststellen, dass Theorie und Praxis zweierlei sind. In den Unterlagen des Pandemiekonzepts hatten wir die ganze Organisation beschrieben, jedoch nicht an einen Lockdown, an die besonders gefährdeten Personen, den Aufbau des Home-Office, die Organisation der Kinderbetreuung und die Verknappung von grundlegendem Material wie Masken und Händedesinfektionsmittel gedacht. Zudem waren wir damit konfrontiert, dass die Blutspende in den Empfehlungen des Bundesamtes für Gesundheit unberücksichtigt blieb. In den ersten zwei Wochen wurden unsere Blutspendeaktionen als Veranstaltungen betrachtet. Die Spenderinnen und Spender wagten sich deshalb nicht mehr zu kommen. Die Blutspende-Lokale wurden geschlossen. Nach der offiziellen Verlautbarung des Bundesrates, die Versorgung mit Heilmitteln müsse aufrechterhalten bleiben, wurden zum Glück Lösungen gefunden. Wir konnten Blutspendeaktionen durchführen und unter Einhaltung der vom Bundesamt für Gesundheit herausgegebenen Empfehlungen weiterarbeiten. Die Spenderinnen und Spender haben unseren Aufrufen sehr grosszügig Folge geleistet. So ist es uns gelungen, den Bedarf an Blutprodukten zu decken, und derzeit bereiten wir uns auf die Zeit nach der Pandemie vor, wenn die Spitäler wieder zum Normalbetrieb zurückkehren. Unsere Teams stehen solidarisch und engagiert im Einsatz. Die weniger ausgelasteten Teams unterstützen diejenigen mit einer höheren Arbeitsbelastung. Unser Pandemiekonzept und unser Pandemieplan können gestützt auf die jetzt angeeignete praktische Erfahrung überarbeitet und angepasst werden.
Was wir in dieser Zeit festgestellt haben, ist eine grosse Solidarität. Wir haben Menschen und Institutionen angetroffen, die bereit sind, uns zu unterstützen, damit wir unserer Tätigkeit weiterhin nachgehen können.
Wir danken allen, die uns bei der Durchführung unserer Blutspendeaktionen zur Seite gestanden sind. Ein grosses Dankeschön den Medien für ihre Mitarbeit und alle veröffentlichten Aufrufe, uns zu helfen. Herzlichen Dank allen Institutionen, die uns auf die eine oder andere Art unter die Arme gegriffen haben. Unser Dank gilt insbesondere auch unserem Personal, das sich dafür eingesetzt hat, dass wir die Versorgung mit Blutprodukten sicherstellen können.
Unser herzlicher Dank richtet sich an alle, die sich zum Blutspenden aufgerafft und sich dabei gut gelaunt und geduldig an die neuen Regeln gehalten haben. Im Voraus danken wir auch all jenen, die diesen Schritt in den nächsten Monaten noch tun werden. Im Hinblick auf eine Wiederaufnahme des normalen Betriebs in den Spitälern sind wir auf Blutspenderinnen und ‑spender angewiesen.
Joëlle Vuignier, Geschäftsführerin
Prof. Dr. med. Andreas Tobler, Präsident des Verwaltungsrates